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Die Ei­gen­heim­schau­kel – Ein be­währ­tes Ge­stal­tungs­mo­dell?

Die Ei­gen­heim­schau­kel – Ein be­währ­tes Ge­stal­tungs­mo­dell?

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Die Ei­gen­heim­schau­kel – Ein be­währ­tes Ge­stal­tungs­mo­dell?

Die so­ge­nann­te Ei­gen­heim­schau­kel, auch be­kannt unter dem Syn­onym Syl­ter Model, ist ein äu­ßerst in­ter­es­san­tes Ge­stal­tungs­mo­dell zur steu­er­frei­en Über­tra­gung von Ver­mö­gens­wer­ten zwi­schen Ehe­gat­ten und ein­ge­tra­ge­nen Le­bens­part­nern.

Kern der Ge­stal­tung ist dabei der § 13 Abs. 1 Nr. 4a ErbStG, der die steu­er­neu­tra­le schen­kungs­wei­se Über­tra­gung von Ei­gen­tum (auch Mit­ei­gen­tum) an einem Fa­mi­li­en­heim er­mög­licht. Unter die Ka­te­go­rie „Fa­mi­li­en­heim“ fällt in­so­weit jede Im­mo­bi­lie – un­ab­hän­gig ihres Wer­tes oder ihrer Größe –, in denen eine Woh­nung zu ei­ge­nen Wohn­zwe­cken un­ter­hal­ten und ge­nutzt wird. Prak­ti­sche Be­deu­tung kommt die­ser Vor­schrift ins­be­son­de­re bei ver­mö­gen­den Pri­vat­per­so­nen zu, die Bar­geld auf ihren Ehe­part­ner über­tra­gen wol­len, da es u.a. – an­ders als beim Er­werb von Todes wegen nach § 13 Abs. 1 Nr. 4b ErbStG (mit­hin im Erb­fall) – nicht auf eine steu­er­li­che Be­hal­te­frist der Im­mo­bi­lie an­kommt. At­trak­tiv ist die­ses Ge­stal­tungs­mo­dell fer­ner aus dem Grund, dass die per­sön­li­chen Frei­be­trä­ge des Ehe­gat­ten oder Le­bens­part­ner nach § 16 ErbStG durch eine leb­zei­ti­ge Ver­mö­gens­zu­wen­dung im Sinne des § 13 Abs. 1 Nr. 4a ErbStG un­an­ge­tas­tet blei­ben.

Zu den Ein­zel­hei­ten:

Im ers­ten Schritt über­trägt der ver­mö­gen­de Ehe­part­ner das ge­mein­sam ge­nutz­te Fa­mi­li­en­heim schen­kungs­wei­se an sei­nen Ehe­part­ner. Die­ser wie­der­um ver­äu­ßert im zwei­ten Schritt das Fa­mi­li­en­heim so­dann ent­gelt­lich (zu einem auf dem frei­en Markt er­ziel­ba­ren Kauf­preis) zu­rück an den über­tra­gen­den Ehe­gat­ten.

Weder löst einer die­ser bei­den Vor­gän­ge Grund­er­werb­steu­er aus, da ent­spre­chen­de Über­tra­gun­gen zwi­schen Ehe­gat­ten gemäß § 3 Ziff. 2 bzw. 4 GrEStG ge­ne­rell von der Be­steue­rung aus­ge­nom­men sind. Noch löst die ent­gelt­li­che Rück­über­tra­gung gem. § 23 Abs. 1 Nr. 1 S. 3 EStG Ein­kom­mens­steu­er beim ver­äu­ßern­den Ehe­gat­ten aus, da die Im­mo­bi­lie aus­schließ­lich zu ei­ge­nen Wohn­zwe­cken ge­nutzt wird.

Das Au­gen­merk muss dabei – neben einem markt­üb­li­chen (Rück-)Kauf­preis für die Im­mo­bi­lie – al­ler­dings zwin­gend auch auf die Ein­hal­tung der so­ge­nann­ten Scham­frist ge­legt wer­den, um nicht Ge­fahr zu lau­fen, sei­tens des zu­stän­di­gen Fi­nanz­amts mit dem Vor­wurf des Ge­stal­tungs­miss­brauchs im Sinne des § 42 AO kon­fron­tiert zu wer­den. Wel­che zeit­li­chen Ab­stän­de in­so­weit zwi­schen den ein­zel­nen Schrit­ten ein­ge­hal­ten wer­den müs­sen, ist noch nicht ab­schlie­ßend ge­klärt. Es emp­fiehlt sich daher die Ab­stän­de eher groß­zü­gig zu pla­nen.

Mög­lich ist im Üb­ri­gen auch die er­neu­te steu­er­neu­tra­le Schen­kung der Im­mo­bi­lie nach § 13 Abs. 1 Nr. 4a ErbStG durch den ver­mö­gen­den Ehe­gat­ten an den Ehe­part­ner, da es nicht zu einem „Ob­jekt­ver­brauch“ kommt. Wäh­rend des Be­ste­hens der Ehe kön­nen somit auch mehr­fach Häu­ser oder Ei­gen­tums­woh­nun­gen, die die Vor­aus­set­zun­gen eines Fa­mi­li­en­wohn­heims er­fül­len, auf den an­de­ren Ehe­gat­ten über­tra­gen wer­den. So kann der be­güns­tig­te Ehe­gat­te im Er­geb­nis steu­er­frei so­wohl Ei­gen­tum am Fa­mi­li­en­heim be­grün­den als auch den Ver­kaufs­er­lös ver­ein­nah­men.

Soll­ten Sie sich in Fra­gen der Steu­er­ge­stal­tung Pla­nung und Um­set­zung leb­zei­ti­ger Zu­wen­dun­gen pro­fes­sio­nel­le Un­ter­stüt­zung wün­schen, ste­hen Ihnen un­se­re Fach­an­wäl­te für das Steu­er­recht und Steu­er­be­ra­ter gerne zur Seite.

Über den Autor

Mat­thi­as E. Grim­me Fach­an­walt für Steu­er­recht, Steu­er­be­ra­ter, Fach­be­ra­ter für Un­ter­neh­mens­nach­fol­ge (DStV e.V)

Rechts­an­walt, Steu­er­be­ra­ter

  • Fachanwalt für Steuerrecht
  • Fachberater für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.)

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